BZL: Post von Maier

SV Orsingen-Nenzingen – FC RW Salem: 0:1 (0:1)

Und was schreibt eigentlich die BILD? Post von Maier. Lieber Frank Veit. Was muss das für ein Gefühl sein? Als mehrfacher Meisterpräsident, als Pokalheld des SV Orsingen-Nenzingen, Woche für Woche, mit Weizenbier bewaffnet seine Mannschaft spielen zu sehen. Der Sportpark, einst gefürchtete Festung, gleicht nur noch einem dampfenden Krater. Der eines Tages strahlende SVON ist zur verzichtbaren halben Note im Konzert der Großen geworden. Woche für Woche: Weiß-blaues Ärgernis.

Die Verantwortlichen – konsterniert. Sportkoordinator Stehle, einst Institution im regionalen Vereinsfußball, irrt derweil nur noch durch den Sportpark wie ein verwirrter Opa, dem zum wiederholten Mal die Rabatten im Kleingarten zertreten wurden. Und Sie? Sie haben sich vom einstigen Torungeheuer in nur einer dreiviertel Spielzeit zum Ungeheuer von Loch Ness gewandelt. Leben von vergangenen Zeiten. Sagenumwoben, aber unsichtbar. Die Legende bröckelt wie der Putz von den Wänden.

Noch nicht lange her, hat man den VfR Stockach besiegt, um in die Landesliga aufzusteigen. Mit Messern zwischen den Zähnen dem unschlagbar erscheinenden Nachbarn mächtig den Hintern versohlt. Die Frisuren der Landesliga-Elf, aus vorangegangenen, glorreichen Zeiten schimmern jetzt in etwa im selben Grau, wie die Bedeutung der aktuellen Mannschaft für die Bezirksligasaison 2022/23.

Der Name Frank Veit stand für „Niemals aufgeben“. Weiter, immer weiter. Wer es wagte, den SVON zu besiegen, bekam es mit Ihnen persönlich zu tun. Alles für den Fußball. Alles für den Club. Ein Leben für den SV Orsingen-Nenzingen. Geblieben sind Durchhalteparolen. Leider, immer leider.

Und Ihr einstiger, gottgleicher Meistertrainer? Alessandro Paolantonio, eigentlich stolzer italienischer Zampano. Zweifacher Meistertrainer. Pokalsieger. Er ist jetzt nur noch braver Stubentiger. Mauzend statt brüllend. Samtpfötchen statt Pranke. Kratzbaum statt Mäusejagd. Selbst Matthias Dietl wirkt gegen Ihren Headcoach als wahre Frohnatur. Als Macher. Als derjenige, der den Bock umstößt, der durchs Feuer geht.

Vielleicht fehlt Ihnen für das Fußballfeld zwischenzeitlich die Härte. Der notwendige Biss. Die Energie. Das Messer zwischen den Zähnen. Sie sind Gaukler, kein Präsident. Ich mag Sie!

Herzlichst,
Ihr Steffen Maier

PS: Das Spiel gegen den FC RW Salem ging gewohnt knapp und aufgrund einer ordentlichen zweiten Hälfte unserer Mannen unglücklich mit 0:1 verloren.
PPS: Wie üblich, enthält der Bericht Satire. Herzlichen Dank für deinen täglichen Einsatz beim SVON, Frank!