SV Orsingen-Nenzingen – FC Bodman-Ludwigshafen: 0:0 (0:0)
Die vermeintlich größten Spiele ihrer Ligen sind häufig diejenigen, die am Ende geprägt sind von Taktik und Disziplin. Einem unbedingten Willen das Spiel nicht verlieren, aber keinem ausgeprägtem Mut es partout gewinnen zu wollen.
So standen sich im Spitzenspiel der Kreisliga A zwischen dem SVON und dem FC BoLu 22 Spieler mit keinem geringeren Ziel gegenüber, das eigene Tor bestmöglich zu schützen. Fehler vermeiden, das Wichtigste keinesfalls preisgeben. Das Tor zu sichern wie beim Schach den König.
Die Gäste aus Bodman-Ludwigshafen, siegreiches Team im Hinspiel, erwischten den etwas besseren Start. Die schnellen Außenspieler pflügten über den Rasen im Sportpark, wie die Läufer auf dem Schachbrett. Allerdings vorerst weitestgehend ohne wirklich in Schlagdistanz zum ON-Tor zu kommen.
Unsere Elf kam nach durchwachsener Anfangsphase zu den besseren Chancen des ersten Durchgangs. Trisner verpasste es, frei vor dem Gästetor seinen mitgelaufenen Sturmpartner Dominik Maier einzusetzen. Daniel Stemmer tankte sich kurz vor dem Halbzeitpfiff geschickt wie der Springer durch die Gästedefensive, scheiterte aber am gegnerischen Schlussmann. Den besten Abschluss der Gäste hatte Schaal per Fernschuss, den Matthias Stemmer jedoch gekonnt über den Querbalken bugsierte.
Nach der Pause standen die Gäste aus Bodman-Ludwigshafen etwas tiefer. Mit jeder gespielten Minute ging seitens beider Mannschaften die Risikobereitschaft ein wenig zurück. Schließlich würde mit jeder Minute auch weniger Zeit verbleiben, das Spiel wieder auszugleichen. Für die Piranhas vergaben Demir und Reuthebuch gute Torchancen. Den gefährlichsten Angriff auf den ON-König vereitelte Stemmer im Tor, als Kox einen Abschluss aus 16 Metern brandgefährlich abfälschte.
In der Schlussphase der Partie kam der SVON dann doch noch zu einigen Gelegenheiten, das gegnerische Team matt zu setzen. Trisner scheiterte aus spitzem Winkel, Daniel Stemmer traf den Ball nicht, Feldt zwar schon, aber auch nur den Außenpfosten. Mit der letzten Szene der Partie scheiterte Dominik Maier erneut zweimal am gut reagierenden BoLu-Keeper Tkacz.
Nach 50 aufeinanderfolgenden Zügen beider Mannschaften, ohne einen Stein des anderen geschlagen zu haben, beendete Schiedsrichter Salwik die Begegnung fachgerecht mit einem Remis. Den über 300 Zuschauerinnen und Zuschauern im Sportpark wurde keinesfalls ein von technischer Raffinesse und Torszenen geprägtes Spitzenspiel präsentiert. Wer Spaß an Defensivtaktik, Kampf, Einsatz, Stadion-Wurst, kühlem Bier und Asbach-Cola hat, kam aber dennoch auf seine Kosten. Wer am Ende dieser Saison wen matt setzt, bleibt weiterhin abzuwarten.
