KLA: Die Schotten dicht

SV Orsingen-Nenzingen SG Tengen-Watterdingen: 3:0 (2:0)

Jupp Heynckes ist zweifelsohne einer der erfolgreichsten deutschen Vereinstrainer. Schließlich gewann er unter anderem mit den Serienmeistern Real Madrid und Bayern München die Championsleague. Dass das Zitat „Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften“ auf Osram, wie man Heynckes seit langem aufgrund seines hochroten, einem Pavianhintern gleichenden Schädel liebevoll nennt, zurückzuführen ist, wundert dann doch. Magath, Mourinho, vielleicht auch Simeone hätte der neutrale Beobachter des internationalen Fußballs aufgrund deren Taktik den viel zitierten Satz vermutlich eher zugetraut. Ein Blick auf Bayern Münchens Triple-Saison zeigt, dass die Münchener mit gerade einmal 18 Gegentreffern in der Bundesliga zwar die mit großem Abstand beste Defensivreihe auf den Rasen brachte, aber auch 98 Mal selbst jubelte.

So ist die bestmögliche Formel für Erfolg im Fußball wohl vorne und hinten die bestmögliche Leistung abzurufen, um, wie es Johan Cruyff einst aussprach, eben das eine Tor mehr zu schießen, als der Gegner. Beim SV Orsingen-Nenzingen war der Erfolg der letzten Wochen zunächst auf eine äußerst stabile Defensive zurückzuführen. Sowohl gegen Volkertshausen und den Hegauer FV, als auch im Spiel gegen Emmingen-Liptingen blieben die ON-Schlussmänner Stemmer und von Briel zuletzt ohne Gegentreffer. Gut für Rücken und die Psyche, schlecht für die Leber. Nach jedem zu Null wird beim SVON tradionell ein Abwehr-Gigs für Viererkette und Tormann fällig. Man hat als Defensivspezialist ja sonst nichts zu feiern – ist eben auffallend unauffällig. Und auch in der ON-Liveticker-Gruppe berichtet Chefreporter „Hase“ selten von einer effizienten Grätsche, häufig aber über sehenswerte Treffer. Nur Tore und Ergebnisse eben…

Vorweg genommen: Auch im Heimspiel gegen die Spielgemeinschaft aus Tengen und Watterdingen blieb unsere Erste ohne Gegentor. Schneider rettete sogar artistisch auf der Linie, um die weiße Weste zu wahren. In der Offensive lief es ebenfalls, wie auch schon zuletzt besser. Schon nach zwei Minuten und mit dem ersten Angriff der Partie ging die Paolantonio-Elf in Führung. Probst eroberte einen bereits geklärten Eckball zurück und brachte ihn in die gefährliche Zone, wo Stemmer seinen Gegenspieler zu einem Eigentor zwang. Mit der Führung im Rücken spielte die Heimelf weiter nach vorne. Die Gäste hatten zu diesem Zeitpunkt kaum Zugriff auf Gegner und Spiel. Wochner mit klasse Direktabnahme trug sich folgerichtig nach 17 Minuten in die Torschützenliste ein. In der Phase vor der Pause hatte der Gast dann seine beste Phase. Der Anschlusstreffer wäre zu diesem Zeitpunkt möglich gewesen. Das Problem mit dem Konjunktiv.

Nach der Pause entwickelte sich ein offeneres Fußballspiel mit den besseren Abschlüssen für unser Team. Allerdings, und auch das ist in diesen Zeiten nicht neu, vergab die Offensivabteilung eine Menge ausgezeichneter Torchancen. Lediglich Daniel Stemmer konnte das runde Leder noch über die Linie drücken, womit nach Adam Riese ein 3:0 unsere Mannschaft zu Buche stand. Sozusagen ein Spiel als Blaupause, so sicher wie der Nebel in diesen Tagen. Aber es gibt Schlimmeres, wenn man es mit den Farben des SVON hält.

SV Orsingen-Nenzingen

5Nils Kox
4Steffen Maier
2Marco Grabert
15Manuel Probst 7 66'
19Kevin Stehle 10 55'
14Felix Buhl
16Philipp Naumann 13 46'
7Lennart Feldt 15 66'
9Robin Trisner 20 77'