KLA: Los Wochos

SG Emmingen/Liptingen SV Orsingen-Nenzingen: 0:4 (0:2)

Wer kennt es nicht, das Gefühl, wenn die kleine Zehe unerwartet und nicht weniger unverhofft Bekanntschaft mit dem Türrahmen macht. Die Folge ist eine unbedeutende Bagatellverletzung. Ein Kollateralschaden sozusagen, der aber selbst den tapfersten aller Indianer mit hochrotem Skalp durch die gesamte Wohnung hüpfen lässt.

Das Aufeinandertreffen besonders schmerzempfindlicher Körperextremitäten und einer zu weit in den Raum stehenden Holzkante ist von den Kickern der ON-Elf in etwa genauso gefürchtet, wie das alljährige Auswärtsspiel in Emmingen. Schwer bespielbarer Platz, auch im Sommer Temperaturen um den Gefrierpunkt und weit in den Himmel ragende Kanten aus Fleisch und Blut in den Reihen des Gegners.

Den Gastgebern aus Emmingen und Liptingen gelingt es Saison für Saison ein Team aus Typen zusammenzustellen, deren Spielstil nicht nur an Vinnie Jones – genannt die Axt – oder Mario Mandzukic, den personifizierten Ellenbogen, erinnert, sondern sich auch genauso anfühlt. Keinesfalls unfair oder mit dem Sinn ihre Gegenspieler zu verletzen, wirft sich die SG Em-Li seit vielen Jahren in den Begegnungen gegen unsere Mannen in jeden Zweikampf. Ist der Ball erst einmal in den eigenen Reihen, wird er auch mit sofortiger Wirkung und gewissermaßen lieblos in die Hälfte des Gegner geprügelt. Langer Hafer, technisch dezidiert, dennoch nicht ungefährlich in seiner Wirkung.

Unsere Elf bot den trotz eisigem Wetter, in Orsingen-Nenzingen lächelte die Sonne, in Emmingen maximal „Aggressive Leader“ Stefan Effenberg, in großer Anzahl mitgereisten ON-Schlachtenbummlern zwar auch in dieser Spielzeit keinesfalls ein an Dekadenz grenzendes Spektakel an Chancen und spielerischer Leichtigkeit, fuhr aber dennoch einen schlussendlich ungefährdeten und nicht weniger wichtigen Sieg ein. Patrick Stemmer sorgte bereits in der Anfangsphase für die Führung der Gäste und baute somit seinen persönlichen Vorsprung im ewigen Duell der gefährlichsten Mittelfeldstrategen der Doppelgemeinde um einen weiteren Treffer aus. Aal Manner gefällt das. Erneut Stemmer, nun aber das lange Elend aus der vordersten Reihe, erhöhte unter Einbezug des Innenpfostens noch vor dem Pausentee auf 2:0.

Mit der sicheren Führung im Rücken, entwickelte sich das Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften auch nach dem Seitenwechsel wenig Spektakel. Dafür aber ein durchaus breites Potpourri an Schmerzen. Ständig kam irgendwo einer zu spät, ein anderer rutschte oder krachte unglücklich in seinen Gegenüber. Da die ON-Defensive, nicht zuletzt dank Schlussmann Matthias Stemmer, schon zum dritten Mal infolge frei von Gegentoren blieb, und Wochner vor Angst um seine Knochen den Ball aus der Ferne zwei weitere Male kurzerhand in die Maschen bugsierte, endete die Partie mit 4:0 für unsere Farben.

Mit dem Sieg bleibt der SVON punktgleich mit dem Tabellenführer. 1, 2, 3 und wieder mal zu Null: Korn-Cola für die Abwehr!

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