SG Aach-Eigelt./Heud./Honst. – SV Orsingen-Nenzingen: 1:2 (1:2)
Meine sehr verehrten Damen und Herren – herzlich Willkommen zum Derby! Die Sonne scheint, ich sehe sie nicht, denn es ist bewölkt. Alles ist angerichtet zum Derby dieser beiden Mannschaften aus Aach, Eigeltingen, Heudorf und Honstetten sowie aus Orsingen und Nenzingen. Mein Gott ist hier was los. Ist das eng hier auf der Tribüne. Da sitzt der Eigeltinger rechts von dir, der Honstetter links und auf dir der Orsinger. Nun gut – halten Sie sich fest für eine wilde Fahrt.
Los geht es, der Ball rollt und da läuft Frrrrrederrrick Edbauer auch schon den ganzen kleinen Blutsaugern davon. Was für ein Abschluss und schon steht es 1:0 für die Heimelf. Was ein Doorr, welch ein Jubel. Da strotzt der SG-Torjäger wie ein stolzer argentinischer Torero – voller Wonne, voller Ekstase. Doch die Freude der verletzungsgebeutelten Gastgeber hält nicht lange. Aus der eigenen Hälfte dribbelt Schneider an. Steffen Schneider – er ist kein Bulle, er ist eher wie ein Leguan! Mit seinem langen Ball findet er Felix Buhl, den Jungspund. Gerade ist er 21 geworden. Das hat ja ewig gedauert, der war ja ewig 20. Herrrrrausragendes Dribbling über die rechte Außenbahn. Und da markiert Daniel Stemmer auch schon den 1:1-Ausgleich. Donnerwetter, hier ist was los! Und damit nicht genug. Die machen einfach weiter die Gäste. Schädler, der könnte auch für die Heimelf auflaufen. Tut er aber nicht. Elegant trägt er schon seit der Jugend das Trikot des SVON. Er steht zum Freistoß bereit und huuuuuuuuuuiiiiiiiii. Was ein Brett. Was ein Strahl. Eine Granate von Schuss. Da hat der Torhüter gerade noch so seine Hände weg bekommen. 2:1 für den SV Orsingen-Nenzingen. Das Spiel ist gedreht, es jubelt der Gast. Und nun geht es hier Schlag auf Schlag. Maier steht nach einem wuchtigen Kopfball von Stemmer frei vor dem Tor. Doch was macht er da, dieser Steffen Maier, dieser hohenfelser Robustling! Er trifft den Ball nicht richtig, Mensch was eine Chance, was eine Gelegenheit. Und da endet sie auch schon, die erste Halbzeit. Ich bin noch ganz außer Atem und brauche erst mal einen Drrrink. Wir lesen uns zur zweiten Halbzeit wieder. Über die berichten wir auch. Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit.
Die Mannschaften haben gewechselt. Die Seiten und einige Spieler. Ob das was hilft, werden wir beobachten. Zunächst der SV Orsingen-Nenzingen auf dem Vormarsch. Da ist Wochner durch und hat die vermeintliche Entscheidung auf dem Fuß. Er umkurvt den gegnerischen Schlussmann, welch ein Teufelskerl, doch da gehen die Nerven mit ihm durch. Wieso schießt er das Leder denn nicht rein? Sein Querpass findet Knobelspies. Um Himmels Willen. Der macht es aus drei Metern nicht besser. Am liebsten würde ich mit runterspringen und aushelfen da unten. Das gibt’s doch gar nicht. Und die nächste Gelegenheit – erneut Wochner. Da zittert der Querbalken voller Energie. Der Ball ist mit voller Wucht gegen ihn geknallt. Auf der gegenüberliegenden Seite steht plötzlich Wolpert frei vor ON-Schlussmann Stemmer und hat den Ausgleich auf dem Schuh. Doch auch der bringt seinen Versuch nicht unter. Das war die beste Tat von ON-Tormann Matthias Stemmer. Aber ganz ehrlich: Das war schon ein schöner Ball für ein Torhüter. Wir wollen nicht übertreiben. Den Nachschuss zimmert Pagliazzo über das Tor und lässt sich im Anschluss fallen wie eine Matte, die man an einen Liegestuhl zurücklehnen würde. Lassen wir die Kirche im Dorf. Kein Elfmeter. Nie und nimmer. Die Schlussphase läuft. Der SVON will die knappe Führung über die Runden bringen wie Schumacher seinen Weltmeistertitel in der Formel 1. Wenige Minuten noch, wenige Sekunden. Die Abwehrspieler der Gäste spritzen in jede Angriffsbemühung. Und da gibt der Schiedsrichter sein Signal. Das wars. Schluss und vorbei. Der SV Orsingen-Nenzingen gewinnt in Eigeltingen verdient, wenn auch knapp mit 2:1. Donnerwetter, was ein Spiel.
Zuletzt möchte ich Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren, noch einen Tipp mit auf den Nachhauseweg geben: Bevor Sie zum Augenarzt gehen, besuchen Sie mal im Sportpark eines unserer Live-Spiele. Viel Spaß.
#fritzlove