KLA: O’zapft is

SV Orsingen-Nenzingen  FC Schwandorf/Wornd./Neuh.: 2:0 (1:0)

Pünktlich um 15.00 Uhr betraten die Hauptdarsteller ungewöhnliches Terrain, hatten sie doch bis zuletzt noch den samtweichen Teppich in Isy’s Kuhstall unter den Latschen gespürt. Ihn zu betreten steht dem ersten Schritt auf Sand im Urlaub in nichts nach, aber das ist nun wirklich ein anderes Thema. Der Wettergott meinte es am Sonntagmittag gut mit Teams und Zuschauern und drehte die Temperaturen großzügig auf Garen.

So entwickelte sich eine Anfangsphase, in der durchaus beide Teams darauf bedacht waren, den Flüssigkeitshaushalt geschickt zu kontrollieren. Unsere Elf setzte vom Anpfiff weg die Maßgabe, den heutigen Gegner tief in der gegnerischen Hälfte unter Druck zu setzen, überraschend gut um. Die Jagdszenen erinnerten hin und wieder an Sedls Katze bei der Suche nach fressbaren Resten – mit dem Unterschied, dass die Beute rund um den Kuhstall sich nicht mehr bewegte. Früh im Spiel hatte der SVON gute Abschlüsse, die aber noch nicht zum erhofften Erfolg führten. Auch die Gäste aus Schwandorf, Wordndorf und Neuhausen hatten einen ersten guten Abschluss durch Marks, der eine Flanke direkt verwertete aber Stemmer im Tor in die Arme schoss. In der Folge reihte sich ein ON-Abschluss an den anderen. Allerdings mit ähnlicher Präzision wie beim „Nageln“ am Oktoberfest – Hammer und Stamm waren zusammengeschlagen, der Nagel lag sich krümmend vor Lachen auf dem Boden. So dauerte es bis zur 21. Minute: Buhl setzte sich prima gegen die halbe gegnerische Mannschaft inklusive Dominik Maier durch als hätte jemand kundgetan, dass der Asbach zur Neige gehe. Im Rückraum schlich sich Patrick Stemmer an und vollendete mit der Ruhe eines Polizeibeamten kurz vor Schichtwechsel zur verdienten 1:0-Führung für die Heimelf. Die zweite Hälfte des ersten Durchgangs war in etwa so interessant wie das Aufräumen nach dem Fest: Der Körper funktioniert, weil das Gehirn aber streikt läuft man die meisten Wege dreifach und hin und wieder ist was zum Schmunzeln dabei.

Nach dem Seitenwechsel hatten beide Teams die Chance auf einen Torerfolg. Daniel Stemmer vergab die beste für die Paolantonio/Zehender-Truppe, als er im direkten Duell am Gästeschlussmann scheiterte. Auf der anderen Seite hielt Bruder Matthias Stemmer den Kasten sauber und kratzte so manches halbe Hähnchen aus dem Giebel. Der Chancenwucher bei der ON-Elf kannte im Lauf des zweiten Durchgangs kaum Grenzen. Die eingewechselten Wochner und Schädler, Daniel Stemmer, Knobelspies, Kox, Steffen Maier – alle versuchten ihr Glück, um am Ende festzustellen, dass doch alles ist wie immer: Das Toreschießen ist auf dem Papier doch immer leichter und Asbach und Bier, in rauen Mengen konsumiert, machen Fasnacht in der Schaltzentrale. Die gute Nachricht an dieser Stelle: Am Ende ist noch jeder wieder nüchtern geworden und hin und wieder rutscht dann doch einer rein. Auf Assist von Buhl traf Daniel Stemmer zum erlösenden 2:0 und auch der Defensivverbund des SVON hielt den viel zitierten Laden dicht. Die Folgen in absteigender Reihenfolge der Wichtigkeit: Abwehr-Gigs, drei Punkte und *JUBEL*, wie es Franck Ribéry zu sagen pflegt.

Auf ein baldiges Wiedersehen zum Derby in Eigeltingen. Pack mas!

SV Orsingen-Nenzingen

1Matthias Stemmer
5Nils Kox
4Steffen Maier
12Jannik Link
14Felix Buhl
9Robin Trisner 8 13'
2Nico Veit 7 84'