KLA: Nicht schon wieder

Ständig gibt es Neuerungen im modernen Fußball. Die einen sind taktischer Natur, wie beispielsweise die abkippende Sechs, die falsche Neun oder der hängende Köter. Die anderen betreffen das Regelwerk. So gibt es seit dieser Saison endlich die sehnsüchtig erwartete und besonders nachhaltige Regel, dass gelbe Karten nicht mehr aufs Elfmeterschießen übertragen werden. Und auch beim SVON gibt es eine Neuerung zu dieser Spielzeit.

Erstmalig zur Spielzeit 2020/21 überrascht der SV Orsingen-Nenzingen mit zwar simpler, dafür aber nicht minder ausgeklügelter Auswärtsstrategie. Die Mannschaft, nicht zu verwechseln mit „Die Mannschaft“, das ist nämlich der Marketing-Gag des Schwarzwälder Friseur-Verweigerers, übt nämlich nur noch bei Spielen im heimischen Sportpark Fußball aus. Getreu Uli Hoeneß‘ Motto „der Trend is your friend und wir spielen die letzten Wochen einen ordentlichen Scheißdreck“ bemüht man sich in fremden Gefilden Woche für Woche ein noch schlechteres Arbeitszeugnis abzulegen, als Arno Dübel. Und der Mann drückt sich seit 46 Jahren vor jeglicher Beschäftigung. Gegen die Landesliga-Reserve des FC Überlingen konnte die ON-Elf bereits zum Pausentee einen berühmten wie unter den Bannholz-Hooligans gefürchteten Hosen-Klassiker anstimmen. „Ole ole ole ola, wir scheißen auf den Sieg. Ole ole ole ola, es ist nur ein Auswärtsspiel.“ heißt es darin. 3:0 lag die Truppe um das Trainerduo Paolantonio und Zehender bereits zur Pause zurück. Die beiden Trainer machten angesichts des Gesehenen in etwa ein Gesicht wie Michael Wendler nach Bekanntgabe der derzeitigen Corona-Inzidenzwerte. Bereits nach vier Minuten traf Fischler zur Führung. Nur Augenblicke später nahm der Gastgeber mit zwei einfachen Doppelpässen die gesamte Defensive auseinander und erhöhte auf 2:0 durch Brehm. Den Höhepunkt des ON-Panikorchesters nutzte Kelbling noch vor der Pause und traf zum auch in der Höhe verdienten 3:0.

Da Klaus Stehles Eilantrag auf sofortige Regeländerung und die damit verbundene Möglichkeit die zweite Halbzeit im Sportpark auszutragen durch den SBFV abgelehnt wurde (#fussballmafiasbfv), wechselte das ON-Trainerduo immerhin drei Mal und siehe da, die Leistung wurde besser. Schlechter hätte sie allerdings auch nicht mehr werden können. Knobelspies nutzte die Gelegenheit vom Punkt und Schädler brachte seine Farben eine Viertelstunde vor Schluss sogar nochmal bis auf einen Treffer ran. Als die Gästeelf in Richtung Ausgleich drängte, ergaben sich für den FC Überlingen II einige Chancen zur Vorentscheidung. Eine davon nutzte Seger per Kopf zehn Minuten vor Schluss. Den Endstand besorgte schließlich Horan, der unbedrängt zum 5:2 einschieben konnte.

Letztlich verlor unsere Mannschaft auch in der Höhe verdient im Stadtwerk am See-Stadion mit 2:5. Trotz der Enttäuschung über die Niederlage ist aber eins völlig klar: „Ihr könnt uns schlagen so oft, so hoch ihr wollt. Es wird trotzdem nie passieren! Dass nur einer von uns mit euch tauschen will
Denn ihr seid nicht wie wir…

Auf ein Neues. Zum Glück daheim.

Tore: 1:0 Fischer (4.), 2:0 Brehm (8.), 3:0 Kelbling (43.), 3:1 Knobelspies (47.), 3:2 Schädler (73.), 4:2 Seger (79.), 5:2 Horan (80.).

Unser Team: M. Stemmer – Buhl, Durner, S. Schneider, Grabert – Knobelspies (78. Förster), Feldt (46. Wochner), Manner (46. P. Stemmer), D. Stemmer (46. Naumann) – Schädler, Trisner.