KLA: Sieg Dahoam

SV Orsingen-Nenzingen – FC Schwand./Wornd.: 5:0 (1:0)
Seit mehr als neun Monaten ohne Pflichtspiel hieß es am vergangenen Wochenende erstmals wieder „Geht’s raus und spielt’s Fußball“. Zu Gast waren die Gäste aus Schwandorf, Worndorf, Neuhausen und woher sonst die Spieler des FC SchwaWo eben so kommen.

Während die Startaufstellungen beim abendlichen Finale um den Gewinn der UEFA Champions League zwischen dem FC Bayern München und Paris St. Germain in etwa so sicher waren, wie der Datenschutz der Corona Warn-App, glich die Auswahl der ersten Elf des SVON eher dem Zufallsprinzip. Immerhin fanden sich zu den Trainingseinheiten in der Vorbereitung meist um die 18, nicht komplett unfähige, Fußballer in der staubtrockenen Savanne des Sportparks ein, sodass die Aufgabe für das Trainerteam Alex Paolantonio und Georg „Schorschi“ Zehender eher der Arbeit eines mallorquinischen Hütchenspielers glich – wobei dort am Ende diejenigen die Deppen sind, die mitspielen und nicht diejenigen, die mit ausreichend Abstand am Rand stehen.

Nun ja, bei einiger Nachbetrachtung: Viele Gemeinsamkeiten zwischen der Partie SV Orsingen-Nenzingen vs. FC Schwandorf-Worndorf und dem Champions League-Finale am Abend gibt und gab es nicht. Abends die top gestylten Superstars, die mit filigraner Spielweise und bunten Schuhen glänzten und obwohl kein Mensch im Stadion war, letztlich Millionen an Prämien einfuhren. Mittags die beiden Kreisligatruppen, die nach langer Zwangspause etwas heruntergekommen und mit einigen Kilos zu viel auf den Rippen aufliefen und statt dem monströsen silbernen Pokal nach dem Spiel lediglich einen kühlen Kasten Hirsch Pils in die Höhe stemmten. Das schöne an der aktuellen Situation: Im Sportpark war die Stimmung um Welten besser als beim Finale in Portugal und eine Truppe hatte dabei sogar einen Heimvorteil.

Nachdem der Schiedsrichter mit kräftigem Pfiff zum Sturm blies und der SV Orsingen-Nenzingen von Minute eins an seiner Favoritenrolle gerecht wurde, hieß es zunächst einmal „ein Schuss kein Tor der ON“. Naumann aus bester Position, Steffen Maier per Kopf und Rückkehrer Christopher Schneider aus der zweiten Reihe vergaben erste gute Chancen zur frühen Führung. So dauerte es bis zur 31. Minute, als Wochner in schönster Hitz-The-Hammer-Manier Maß nahm und den Ball zur Führung in die Maschen drosch. Kritikern zufolge war es dem extravaganten Mittelfeldstrategen schlicht zu doof, dem verloren gegangenen Ball nachzulaufen, weshalb er sich kurzum entschloss, ihn einfach im Tor unterzubringen. Wenn doch nur alles so einfach wäre. Mit diesem Ergebnis wurden dann auch die Seiten getauscht.

Nach der Pause musste der Gast seiner enormen Laufleistung aus der ersten Halbzeit Tribut zollen. Zunehmend schwanden die Kräfte, vergleichbar mit dem Akku eines iPhones bei über 30 unter 10 und zwischen 11 und 29 Grad Außentemperatur. Die Räume für den SVON wurden größer und größer und waren bald sogar von Alexander Gerst aus der Ferne des Weltalls bestens sichtbar. In der Folge kombinierte sich die Paolantonio-Elf in regelmäßigen Abständen vors Gästetor und Trisner und Probst erhöhten binnen weniger Minuten auf 3:0. Als das Spiel entschieden war, wagten sich auch vermehrt Spieler der Heimmannschaft in die Offensive, die ihre Chance, ein erstes Aktivtor zu erzielen, für günstig erachteten. So viel vorweg genommen: Das klappte weder bei Marco Grabert, noch bei Nils Kox. Dafür traf Robin Trisner zwei weitere Male und stellte den auch in der Höhe verdienten 5:0 Endstand her.

Nach Abpfiff der Begegnung fiel es den Zuschauern im Sportpark dann wie Schuppen von den Augen, wofür sich die Gäste ihre Kräfte während der 90 Minuten aufgespart hatten. Die dritte Halbzeit ging trotz göttlicher Unterstützung in den Reihen des SV Orsingen-Nenzingen klar an den FC Schwandorf-Worndorf. Ach ja, und am Abend schnappte sich die Fluggesellschaft Qatar Airways dann die Champions League. Na immerhin etwas, wo doch dank Carola kein Mensch mehr in den Urlaub fliegt.

Tore: 1:0 Wochner (31.), 2:0 Trisner (56.), 3:0 Probst (62.), 4:0 Trisner (81.), 5:0 Trisner (90.).

Unsere Mannschaft: M. Stemmer, Kox, S. Schneider, S. Maier, Probst, Buhl, Wochner (75. Veit), C. Schneider (59. Stehle), Naumann (46. Grabert), P. Stemmer (62. Schädler), Trisner.