KLA: The Bonesmasher

FC Wahlwies – SV Orsingen-Nenzingen: 2:5 (1:3)
Kennt hier noch jemand Tom Petty & the Heartbreakers? Nein, das ist weder das Team der Stunde aus der letzten Grümpelturnier-Saison, noch die von den Tormännern des SVON gegründete Bromance mit obligatorischer Zielsetzung das weibliche Geschlecht zu erobern. Aber was hat das nun wieder mit Fußball zu tun?!

Tom Petty & the Heartbreakers ist eine US-Amerikanische Rockband und weitaus weniger bekannt, als ihre bekannteste Nummer. Von der wiederum profitierte ein gewisser Bob Dylan deutlich mehr, als die in Florida heimischen Musiker selbst. Das in etwa so, wie wenn Felix Buhl übers halbe Feld sprintet und Robin Trisner schlussendlich den Ball über die Linie murmelt. Am Ende fragt eben keiner nach der perfekten Vorlage. Lange Rede, kurzer Sinn: Die bekannteste Komposition von Tom Petty & the Heartbreakers feat. Bob Dylan heißt „Blowin‘ in the wind“ und beschreibt in etwa, was ein Mann, oder gendergerecht formuliert ein Mann:in (nicht zu verwechseln mit Manni – das ist der Probst), alles leisten muss, um ein echter Kerl:in zu sein.

Nun ja es werden in diesem Song gewisse Dinge, nennen wir es vorgeschlagen, die aber vermutlich alle etwas fernab der Realität sind. Anders als im amerikanischen Minnesang gibt beim SV Orsingen-Nenzingen auch nicht der Wind die Antwort, sondern maximal der Mond. So gilt in der Doppelgemeinde als wahrer Protz, wer zumindest einen halben Kasten Bier gepackt, gegen Marco Grabert im Armdrücken gewonnen oder ein Spiel gegen den FC Wahlwies überlebt hat.

Denn was sich beim Auswärtsspiel unserer ersten Mannschaft im benachbarten Wahlwies abspielte, hatte bestimmt einiges, aber gleichermaßen wenig mit Fußball zu tun. Der Untergrund holprig und von der Stadt Stockach zuletzt zeitgleich mit Eröffnung des Kunstrasens beim VfR gemäht, der Gegner zwar nicht sonderlich ball- dafür aber besonders treffsicher. Mit dem Problem, dass weniger die Bälle im von Matthias Stemmer gehütetem ON-Tor purzelten, als viel mehr Kühlpads und Eisspray in Matze Dietls Eiskoffer. Die Anzahl der Regelverstöße der Wahlwieser Elf in 90 Minuten war in etwa so hoch, wie die aufsummierte Verspätung der Deutschen Bahn in den vergangenen zwei Jahrzehnten.

Zum Sportlichen: Buhl nach feinem Pass von unter dem Einfluss von Schmerzmitteln dennoch umsichtigen Christopher Schneider, Superstar Trisner und ein Querschläger ins eigene Tor brachte unsere Mannschaft früh wie verdient mit 3:0 in Führung. Dass der jüngere aber größere der beiden Metterhauser-Brüder, Michael, kurz vor der Pause einen Bierdeckel mehr an Sprungkraft bewies als Steffen Schneider und auf 1:3 verkürzte, brachte unsere Mannschaft an diesem Tag kaum in Bedrängnis.

Auch nach dem Seitenwechsel agierten die Gäste um Trainerduo Paolantonio und Zehender konzentriert und erhöhten durch Buhl und den eingewechselten Naumann auf einen zwischenzeitlichen Vier-Tore-Vorsprung. In den Schlussminuten nahm man neben dem 2:5 durch Ngassa noch einige weitere Hiebe hin und reiste im Anschluss mit der ein oder anderen Blessur, vor allem aber drei Punkten zurück in den Sportpark. Die Rückreise erfolgte übrigens nicht mit dem Seehas, sondern mit Steffen Schneiders motorisiertem Relikt aus einer besseren Zeit.

Tore: 0:1 Buhl (19.), 0:2 Trisner (29.), 0:3 Eigentor (36.), 1:3 M. Metterhauser (40.), 1:4 Buhl (62.), 1:5 Naumann (79.), 2:5 Ngassa (83.).

Unsere Mannschaft: M. Stemmer, Kox, S. Schneider, S. Maier, Veit (12. Grabert), Buhl, C. Schneider (60. Schädler), Stehle, Knobelspies (72. Naumann), P. Stemmer (53. Alzner), Trisner.